was ein gerichtlich beeideter Sachverständiger leistet.

Rutschhemmende Fußbodenoberflächen

Die Rutschhemmung kann für Bodenbeläge mithilfe von sog. Bewertungsgruppen (R9–R13) angegeben werden, wobei R 13 die höchste Rutschhemmung bedeutet. Die R-Gruppe wird in einem Laborverfahren ermittelt, in dem Versuchspersonen den Bodenbelag auf einer im Neigungswinkel veränderlichen schiefen Ebene begehen.

Die Bewertungsgruppen geben an, wie rutschhemmend das Modell ist. Gekennzeichnet wird dies durch die Bezeichnungen R9 bis R13.

DIN 51130 bestimmt. Allgemein für alle Klassen gilt

  • Es besteht die Möglichkeit, durch zusätzliche Oberflächenbearbeitungen die Rutschsicherheit (nachträglich) zu verbessern, um eine Klasse, aber nur um eine.
  • Es gilt: je größer der Neigungswinkel desto rauer die Oberfläche. So kann es besonders sein, dass umfangreichere Anforderungen an die Reinigung gestellt werden müssen. Auch kann dies mit erhöhten Kosten verbunden sein.

 Rutschhemmung: R9, R10, R11, R12, R13

Die Klassen stellen Bewertungsgruppen der Rutschgefahr dar und geben damit den Grad der Rutschhemmung an. Dabei muss die unterste den geringsten und die oberste den höchsten Anforderungen genügen. Dies ist notwendig, um eine entsprechende Unfallverhütung betreiben zu können.

Es werden dabei in einem Test auf einer schiefen Ebene Neigungswinkel festgelegt. Das darum, weil der Neigungswinkel angibt bei welchem Grad des Gefälles der Untergrund trittsicher sein muss. Um dies festzustellen, muss auf einer Fläche eine Testperson mit einem besonderen Prüfschuh mit profilierter Sohle und, unter Hinzufügung von Gleitmitteln, stehen und gehen. Diese Neigungswinkel werden gemessen und bilden die Grundlage für eine Einstufung in diese R-Gruppen. Der Neigungswinkel der zu testenden Fläche ist umso größer je höher die R-Gruppe ist.

Bestimmung der Bewertungsgruppen R9 bis R13

Welcher Bewertungsgruppe eine Fliese angehört, wird mithilfe eines Tests ermöglicht.

  • Bei dem Test wird zunächst eine Fliese in einem bestimmten Winkel auf dem Fußboden angebracht. Fliesen, die mit R9 bewertet wurden, wurden zum Beispiel in einem Winkel von ca. 6 bis 9 Grad getestet. Fliesen mit einer großen Rutschhemmung und somit der Bewertungsgruppe R13 wurden wiederum in einem Winkel von 35 Grad getestet.
  • Nachdem die Fliese in einem bestimmten Winkel angebracht wurde, wird diese mit Öl eingerieben.
  • Zum Schluss muss eine Testperson mit speziellen Schutzschuhen über die geölte Fläche laufen und darauf stehen bleiben. Anschließend kann dann die Rutschhemmung festgelegt werden.

Messung R-Wert

Messen kann fertig verlegte Fußböden auch ein Sachverständiger wie Ing. Fluckinger. Er weist mit einem sogenannten Rutschschlitten die Rutschfestigkeit auch nach dem Verlegen und nach erfolgter Reinigung präzise nach. Dies auch, wenn Fußböden mit einem Gleitmittel (z. B. Fett, Wasser, Chemikalien, Produktionsreste) Rutschgefahr auslösen. Hier müssen sie nicht nur rutschhemmend sein, sondern auch einen ausreichenden Verdrängungsraum aufweisen, durch den der gleitfördernde Stoff ausweichen kann, sodass der Fuß ausreichend Bodenkontakt hat. Anhang 2 ASR A1.5 gibt für Fußböden in rutschgefährdeten Bereichen R-Gruppen und Verdrängungsraumvolumina vor.