Bereits im Mai 2015 verursachten Bodenbewegungen Fliesenschäden am Boden der St. Peterskirche in Büderich. Damals wurde bereits vermutet, dass Schäden durch den Salzabbau verursacht wurden. Nachdem bis 2017 mehrere Versuche einer Einigung mit der Kavität gescheitert waren, wurden gerichtliche Beweissicherungsverfahren eingeleitet. Das Gutachten des vom Amtsgericht Kleve bestellten Sachverständigen liegt nun vor und bestätigt die Auffassung der Kirchengemeinde mit klaren Aussagen.
Die Verantwortlichen lehnten die Verantwortung für den Schaden komplett ab, sie hatte behauptet, dass der Salzabbau nur zu gleichmäßigen und großflächigen Setzungen führen würde und dies nicht zu Schäden an der Kirche führen könne. Angebote gab es zwar, aber viel zu wenige. Da davon ausgegangen wurde, dass der Schaden auf einen sechsstelligen Betrag geschätzt werden musste, wurde ein Verfahren eingeleitet. Der Bericht bestätigt nun diese Ansicht.
Diplom-Ingenieur Peter Immekus, der als zweiter, verteidigender Sachverständiger im Auftrag der Katholischen Kirche sein Gutachten zur Verfügung stellt, bestätigt die Glaubwürdigkeit des Gutachtens. „Es ist sehr detailliert.“ Der Hauptschaden an den Fliesen wurde zu 100 Prozent erkannt und die Entschädigungssumme betrug rund 150.000 Euro. „Vor dem Hintergrund der wenigen Tausend Euro, die der Bergbau damals aus Kulanz bot, ist das eine tolle Prämie.“
23.000 Euro für die Sicherung
Der Fußbodengutachter bestätigte auch Sicherheitsmaßnahmen, die notwendig waren, um Bergschäden zu minimieren. Er erklärte, dass sich die Kirche in einem Kompressionsbereich befinde, in dem trogförmige Krümmungen aufgetreten seien. „Da der Rückbau meist unterhalb der Kirche stattfand, hat sich dort über die Jahrzehnte ein Setzungsdruck aufgebaut, der trogförmige Wölbungen erzeugt hat. Und diese wiederum erzeugten Drücke, die zu diesen Schäden an den Fliesen führten. „Derselbe Schaden, den der Bergbau zunächst bestritten hatte. „Eine interessante Beobachtung“, sagt Immekus. Aufgrund des Gutachtens hat sich Pastor Dietmar Heshe kürzlich erneut mit der Cavity in Verbindung gesetzt, bisher jedoch ohne eigene Bereitschaft
Für vorbeugende Maßnahmen zur Minimierung künftiger Schäden wurden 23.000 Euro budgetiert. Allerdings soll es laut Heshe eher so sein, dass Sicherheitsmaßnahmen generell zukünftige Schäden verhindern. „Der Experte stellte fest, dass es auch in Zukunft zu Bodenbewegungen und damit zu Schäden kommen wird“, sagt Terwiesche. Eine weitere Aussage, der Cavity zunächst widersprach. Solche Sicherheitsmaßnahmen sind laut Immekus „einfacher als man denkt“. Auch wenn sie teuer sind, würde sie sich angesichts der über die Jahre entstandenen Schäden auszahlen. Dass die Fliesen mit einem Alter von über 100 Jahren historisch sind, hat auch ihren Wert.
„Wir werden den Bericht von Mitte Januar bis Ende Januar kommentieren, da noch einige Punkte zu klären sind“, sagt Terwiesche. Bleibt also die Frage, ob die Schäden an Wänden und Decke durch den Bergbau verursacht wurden. Stehen dann im Februar oder März die endgültigen Zahlen fest, soll der Zahlungsanspruch folgen. Für den Hohlraum sieht Terwiesche „keine größeren Abwehrmaßnahmen“. Für den Salzbergbau gab es bisher keinen Präzedenzfall, aber es könnte bald anders aussehen und eine neue Grundlage für zukünftige Fälle schaffen.
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